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Auszug aus
Ausgabe 140
September 1995
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Kerwe-Rückblick
In den vorangegangenen Jahren war es üblich, daß der Ortsvorsteher mit den Ehrengästen nach der Eröffnung den verschiedenen Ausschankstellen die Referenz erwies. Neuer Ortsvorsteher, neue Sitten: Zumindest in diesem Jahr waren ihm einige Ausschankstellen wohl nicht gut genug, denn er hat sie einfach übergangen. Statt dessen kehrte man privat in der Weinstube eines Parteigenossen ein. Die nicht besuchten Ausschankstellen fühlten sich zu recht mehr als brüskiert. Auf meine entsprechende Kritik im Ortsbeirat entgegnete Rust sinngemäß ‘ Jetzt bin ich Ortsvorsteher und ich mach es eben so’. Kommentar: überflüssig.

Festhalle

Nach über fünfjähriger Um- und Neubauzeit wurde jetzt die Festhalle mitsamt dem Dorfgemeinschaftshaus offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Viele Ungereimtheiten, Mißverständnisse und Stolpersteine waren bis zu diesem Termin aus dem Weg zu räumen. Bevor wir aber einen Schlußstrich ziehen und letztendlich froh sind, daß die Räume wieder in vollem Umfang zur Verfügung stehen, sollten aber noch einige Nachbetrachtungen erlaubt sein.
Bemerkenswert ist die Tatsache, daß sich der Ortsvorsteher im letzten Jahr kaum noch um ehrenamtliche Helfer zu kümmern brauchte, da viele Arbeiten auf einmal von Firmen erledigt werden durften. Das ist vielleicht mit ein Grund, warum die veranschlagte Bausumme um mehr als doppelte überschritten wurde. Trotzdem ist es für mich unerklärlich, wie eine Fehlkalkulation diesen Ausmaßes Fachleuten unterlaufen kann. Hoffentlich werden die Ursachen intern in der Verwaltung untersucht, damit solche Fehler zukünftig vermieden werden.
Kein Fingerspitzengefühl hatte man bei der Terminwahl für den offiziellen Teil der Übergabe. Montag morgens um 11.00 Uhr konnten sich wohl die wenigsten der eingeladenen Helfer dafür die Zeit nehmen. Als man den Lapsus bemerkte, deklarierte man die Einweihung flugs zur "Schlüsselübergabe" um und verlegte die "offizielle Einweihung"( O-Ton Rust) auf einen späteren Termin. Damit wurde die Sache noch peinlicher, denn jetzt hatte man ein Fest für "die von der Stadt" und eins für den "Rest". Hat man vielleicht Berührungsängste?
Daß der OB in seiner Ansprache nicht erwähnte, daß die ganze Sache damals von der FWG angestoßen wurde, spricht Bände. Mit viel Beharrlichkeit und Überzeugungskraft hat der damalige FWG-Ortsvorsteher Franz Syring-Lingenfelder alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, die ihm anfangs und noch während der Bauzeit immer wieder sogar von den Duttweiler Ortsbeiräten in den Weg gelegt wurden. Unterstützung erhielt er hauptsächlich nur von "seinen" FWG-Ortsbeiräten, die anderen meldeten sich nur zu Wort, wenn etwas schief ging. Wäre meinem Vater damals die Unterstützung zuteil worden, die Harald Rust jetzt genießt, könnte der Bau schon lange fertig sein.
An dieser Stelle muß auch unser 1. Vorsitzender Hermann Scheid erwähnt werden. Weit über 1000 Arbeitsstunden verbrachte er auf der Baustelle, teilte die Arbeiten ein, organisierte Baumaterial und -geräte, schlug Wände raus und mauerte Neue. Man kann getrost sagen, daß er von den Duttweiler Bürgern den größten Beitrag zum Umbau geleistet hat, ohne dadurch die Leistung der anderen schmälern zu wollen.

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Hinweis: Diese Seiten sind zum Nachschlagen und als Archiv gedacht. Die getätigten Aussagen entsprechen nicht unbedingt mehr dem heutigen Stand.