Beim Erscheinen dieser Ausgabe ist jetzt schon gut zehn Wochen her, daß uns der Ortsvorsteher mit seinen Mitteilungen zum Jahresabschluß beglückte. Es ist vielleicht zu spät, um den ganzen Brief zu kommentieren, aber ein Satz daraus soll doch genauer durchleuchtet werden. Zitat: ‘Wenn einige unserer Bürger dennoch der Meinung sind, daß es für Duttweiler als selbständige Gemeinde leichter gewesen wäre, die gesteckten Ziele zu erreichen, so kann man nur entgegnen, daß letztlich die hier benötigten Mittel aus dem Steueraufkommen der Bürger nie ausgereicht hätten, um all diese Maßnahmen zu finanzieren.’ Mit großer Freude lese ich heraus, daß unserem Ortsvorsteher etwas bis dato unmöglich erscheinendes gelungen ist. Er hat offensichtlich herausgefunden, wieviel Geld die Stadt bisher in unser Dorf investiert hat, wie anders könnte er sonst diese Behauptung in Umlauf setzen. Obendrein ist ihm sogar bekannt, wieviel Steuern, Gebühren und ähnliche Abgaben die Einwohner in dieser Zeit bezahlt haben. Ich bin sehr gespannt, wieviel Anteile unserer Einkommen- und anderen Steuern über Schlüsselzuweisungen, Bundes- und Landeszuschüsse, usw. wieder zurückflossen. Endlich erfahren wir einmal, wieviel die Stadtwerke für unser Wasser, das ja bekanntlich von Haßloch auf Duttweiler Gemarkung gefördert wird, ausgegeben haben und welche Beträge wir dafür im Gegenzug bezahlt haben. Endlich hören die wilden Spekulationen um das Geld auf, wir danken unserem Ortsvorsteher, daß er sich die Mühe gemacht hat, dieses umfangreiche Zahlenwerk zusammenzutragen und sind sehr auf eine Veröffentlichung gespannt. Die Diskussion um für und wider Eingemeindung ist zwar müßig, denn die eingeschlagene Richtung läßt sich nun nicht mehr ändern, aber für alle Bürger, die erst nach der Eingemeindung zugezogen sind, sollen hier noch ein paar Fakten genannt werden: Kanalisation, Bau von Kläranlage, neuer Schule, Festhalle, wetterunabhängige Befestigung der Wirtschaftswege, usw. wurden von der selbständigen Gemeinde Duttweiler durchgeführt, ebenso wurde das Schwimmbad unterhalten und Gemeindeangestellte mußten auch bezahlt werden. In seiner Rede zum Neujahrsempfang wollte der Ortsvorsteher einen kleinen Seitenhieb austeilen, indem er seine Kritiker als Querdenker titulierte. Diese sollten sich aber gelobt fühlen, denn das Lexikon definiert Querdenker als Menschen, die eigenständig denken. Also besser ein Querdenker als ein Ja-Sager und Kopfnicker.
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