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Ausgabe 223
3. Quartal 2009
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Duttweiler gegen Geothermiekraftwerk!?

Geothermiekraftwerk in Altdorf - was verbirgt sich dahinter und warum ist Duttweiler dagegen.
Im Januar 2009 überraschte eine Meldung in der Rheinpfalz: Danach hat die Firma Geoenergy in Altdorf ein Grundstück gekauft und will darauf eine Geothermiekraftwerk bauen. Der Pferdefuß dabei: Das Grundstück liegt in nur 200 Meter Abstand von Duttweiler (auch wenn die SGD Süd mit anderen Maßstäben misst) und direkt neben einem Aussiedlerhof mit Milchviehhaltung. Die SGD (Struktur- und Genehmigungsdirektion) hat vorher schon geeignete Standorte zwischen Duttweiler und Geinsheim aus Naturschutzgründen abgelehnt. Umso überraschter waren die Duttweilerer, dass der jetzt ins Auge gefasste Standort von der SGD als genehmigungsfähig angesehen wird. Eine hauptsächlich von Duttweilerern besuchte Infoveranstaltung in Altdorf warf dann mehr Fragen auf als sie beantwortete. Hauptsächlich zu dem vom Kraftwerk ausgehenden Betriebslärm durch überdimensionale Lüfter und Pumpen konnte die Firma bisher keine zufriedenstellenden Aussagen machen. In verschiedenen Gesprächen hat die Firma immer wieder auf die gesetzlich zulässigen Grenzwerte hingewiesen. Das ließ nichts Gutes ahnen, denn demnach sind auch nachts bestimmte dauerhafte Lärmimmissionen zulässig. Die Wohnqualität und die Dorfidylle werden darunter für immer leiden. Der Stadtrat von Neustadt an der Weinstraße hat auf Antrag der FWG beschlossen, dass die Stadtverwaltung ihre gesetzlichen Möglichkeiten nutzen soll, um an dem Planungs- und Genehmigungsverfahren mitzuwirken. Dadurch sollen die elementaren Interessen der Duttweilerer Bürger in das Verfahren eingebracht werden, die zunächst außen vor blieben. Leider sieht sonst niemand die Problematik. Die SGD sieht sich als nicht zuständig für den Lärm, das Landesamt für Geologie nur für den Zeitraum der Bohrung und die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße erst im Rahmen des Kraftwerksbaus. Wenn aber erst einmal die Bohrungen fertig gestellt sind, wird aber wohl niemand mehr den Kraftwerksbau verhindern. Auch Bürgerbeauftragter und Landesregierung geben entweder keine Antwort oder verweisen auf die SGD. Deren Präsident sieht bei einer "überschaubaren Menge" sowieso keinen gesteigerten Handlungsbedarf und vergleicht den Bau des Kraftwerks mit dem eines Supermarkts. Bisher ist aber auch kein Fall bekannt, wo ein Supermarkt ein Erdbeben ausgelöst hat. Jetzt hat aber in Landau und Insheim - auch dort wird gerade ein Kraftwerk errichtet - zwischen Mai und August fünf mal die Erde gebebt, letztmals am 15. August 2009 mit einer Stärke von 2,8. Das Landesamt für Geologie sieht einen eindeutigen Zusammenhang mit dem Betrieb des Kraftwerks in Landau. Dabei hat Geoenergy aber immer versichert, dass Erbeben oder -verschiebungen wie in Basel oder Stauffen wegen der anderen Technik nicht möglich sind. Damit sehen die Duttweilerer weitere Probleme auf sich zukommen, denn die Förderbohrung soll in 3 km Tiefe direkt unter dem Dorf abgeteuft werden Die FWG ist der Auffassung, dass dieses gravierende Risiko bisher unvollständig untersucht wurde. Hier sind die Fachbehörden gefordert, die notwendige Aufklärung zu betreiben und die Bürger ausreichend und umfassend zu informieren. Die FWG ist zwar nicht grundsätzlich gegen die Gewinnung von Erdwärme als erneuerbarem Energieträger. Dies aber nur bei tatsächlich positiver Ökobilanz. Ein solches Kraftwerk darf also nicht zu anderen gravierenden Umweltbelastungen führen. Bei der Standortprüfung hat die SGD alle möglichen Belange berücksichtigt, nur nicht die der Menschen, die in Duttweiler wohnen. Sie wurden einfach vergessen. Diese Rücksichtslosigkeit lassen wir nicht zu! Die FWG Neustadt bleibt im Interesse von Duttweiler weiter am Ball!
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Hinweis: Diese Seiten sind zum Nachschlagen und als Archiv gedacht. Die getätigten Aussagen entsprechen nicht unbedingt mehr dem heutigen Stand.